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Konzert-Attentat: Ariana Grande Fans verklagen Geheimdienst

15. April 2024

Sieben Jahre nach dem Anschlag in Manchester 2017 fordern die Überlebenden Gerechtigkeit. Die Vorwürfe, die sie gegen den britischen Geheimdienst MI5 erheben, lasten schwer.

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Ariana Grande posiert bei den Grammy Awards in Los Angeles in einem schulterfreien, ausgestellten Kleid
Die erfolgreiche US-Sängerin Ariana Grande 2020 bei den Grammy Awards in Los AngelesBild: Jordan Strauss/Invision/AP/picture alliance

Eine Untersuchung hatte ergeben, dass der britische Inlandsgeheimdienst MI5 eine bedeutende Chance verpasste, Maßnahmen zu ergreifen, um den Anschlag 2017 in Manchester zu verhindern. Rechtsvertreter von Überlebenden reichten nun eine Sammelklage beim zuständigen Untersuchungsgericht ein. "Da es sich um eine andauernde Rechtsangelegenheit handelt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten nennen oder weitere Kommentare abgeben", steht in dem Schreiben der drei Kanzleien, die mehr als 250 Überlebende vertreten. Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 wollte den Fall ebenfalls nicht kommentieren.

Bei dem Attentat in Großbritannien wurden 22 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Auf dem Konzert von Ariana Grande waren viele Kinder und Jugendliche, die die erfolgreiche US-Sängerin für ihre Mainstream-affine Musik und ihre leicht soulige Stimme feierten.

Geheimdienst MI5 stufte Informationen falsch ein

Eine offizielle Untersuchung im letzten Jahr hatte ergeben, dass der Anschlag möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn der MI5-Geheimdienst Informationen über den Attentäter richtig eingeschätzt und an die Polizei weitergegeben hätte. "Während der Untersuchung haben viele zugegeben, dass Fehler gemacht wurden", so steht es im Bericht.

Ein Beamter räumte ein, dass die Behörde im Zusammenhang mit Hinweisen ein möglicherweise dringendes nationales Sicherheitsrisiko in Betracht gezogen habe. Er habe dies jedoch nicht sofort mit Kollegen besprochen und an dem Tag keinen Bericht verfasst. In der Folge wurde die Gelegenheit verpasst, eine möglicherweise wichtige Ermittlungsmaßnahme zu ergreifen.

Das Attentat geschah am 22. Mai 2017, als Zuschauer das Konzert in der Manchester Arena verließen. Der Anschlag wurde laut Polizei von einem Täter verübt, der einen Sprengsatz am Körper trug. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat für sich. Die Sängerin selbst kam unverletzt davon. Ariana Grande schrieb damals auf X: "Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte."

Manchester gedenkt Terroropfer

aa/haz (dpa, ap, afp)